Die Heidelbergseite

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Hauptstraße 250: Karlstor, mit dem lustigen Löwen, der nur aus Kopf, sonst aber aus abgezogenem Fell besteht. Durch die Kosten haben sich die Heidelberger Ratsherren ganz schön das Fell über die Ohren ziehen lassen, denn der Wunsch, das CarlTheodor wegen dieses Tores nach Heidelberg wieder käme, darüber lachte er nur....


Karlstorwappen


Völkerkundekundemuseum
Nur zur Info, hier der größte Heidelberger Buddha, aber diese Hinweistafeln - hier auf den Palais Weimar - sammle ich nicht, nur die historischen alten, die alle so wunderbar verschieden sind.


Hauptstraße 223: Gedenktafel für das alte Jakobstor, die Jakobiner hatten vor den Stadttoren eine Pilgerversorgungsstätte, erinnern sie sich an Santiago di Compostella und die Buchempfehlung Hape Kerkeling über seine Jakobsweg-Wanderung...


Hauptstraße 220 ist eine "Gedenktafel" an die alte Oberleitung der Straßenbahn, man sieht diese schönen Knöpfe die ganze Hauptstrasse durch immer mal wieder, z.B. neben der Tafel für Robert Schumann Hauptstraße 160.


Hauptstraße 217 erinnert, dass seit Erbauung des Hauses der Rote Ochse in einer Familie blieb. Patrick Fermor beschreib in seinem sehr lesenswerten Buch "Die Zeit der Gaben" eine Fußwanderung von Holland nach Konstantinopel, die er als 18jähriger Bub machte! und 1933 kehrte er hier ein und wurde von der Familie Spengel gastfreundlichst eingeladen für einige Tage (25-12-1933 bsi 2.2.1934) lese S. 91-97


Hier dreimal Goethe: Er wohnte Hauptstrasse 207 bei den Brüdern Boisserée 1815 und betrachtete dort die Sammlung, die später nach München verkauft wurde und heute "Alte Pinakothek" heisst. Und...


...am interessantesten, fast wäre er ja Heidelberger geworden, er war bei der Heiratskupplerin Demoiselle Delph schon fast unter der Haube, ...


...als der Wagen von Karl-August endlich kam, ihn nach Weimar zu holen. Die Einladung hatte er schon lange vorher bekommen, damit auch in Frankfurt geprahlt, und als dann der versprochene Reisewagen nicht kam... wurde es immer peinlicher, so daß er sich auf Raten seines Vater nach Italien zurückziehen wollte zum Schmollen, aber er ist dann extra langsam gereist. Hier als Beleg die letzten beiden Seiten aus seinen Lebenserinnerungen ---> "Dichtung und Wahrheit".


Hauptstraße 190: Das schöne hermelinmantelumhüllte Wappen von Carl Theodor an der Hofapotheke, jetzt japanischer Laden, (wunderbar darin sich mal wie in Tokio zu fühlen) und wunderbar auch die Fülle dieses Wappens, inclusive des Wappen von Moers, meiner Heimatstadt und beachten Sie: Kurhut oben, und Reichszepter in der Mitte und das Goldene Vlies (den höchsten spanischen Orden), unser Karl Theodor das war doch ein Kerl. Übrigens hat er die Einführung des Blitzableiters in Heidelberg angeordnet.


Hauptstraße 180: Auch hier wieder Japan, damals war es die Hauskneipe des Rodensteiners, eines ärmlichen Ritters aus dem Odenwald, der seine drei Dörfer hier versoffen hat. Als Palimpset kann man es gerade noch lesen:

  links:

Wer reitet mit zwanzig
Knappen ein
Zu Heidelberg im Hirschen
rechts:

Das ist der Herr von
Rodenstein, auf Rheinwein
Will er pirschen!

Den ganzen Text der beiden Rodensteinerlieder lesen wir hier oder auf meiner Heidelberger Gedichtseite, dort sind beide Rodensteiner Lieder verewigt (naja, solange die Festplatte sich dreht...)

Aber hier nochmal der schöne Refrain:

Holla, doch wie mans treibt, so geht's,
Was liegt an dem Verluste?
Man spricht vom vielen Trinken stets
Doch nie vom vielen Durste.....



Hauptstraße 178: Ist das Hotel zum Ritter, das Haus des Tuchhändlers Belier (deutsch Widder), deswegen unten der Widder und oben der Spruch, dass es Gott wohlgefällt, dass Herr Belier so reich ist: Es ist der kürzeste Psalm der Bibel, jeder von Ihnen kennt ihn: Si Jehova non aedificet domum Frustra laborant aedificantos eam PS. CXXVII
Zu deutsch hier, weil es ein so kurzer und schöner Psalm ist: Wo der Herr nicht das Haus baut, bauen umsonst, die daran bauen. Es ist umsonst, daß ihr früh aufstehet und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn den Seinen gibt's der Herr im Schlafe.


Hauptstraße 168: Zunächst das Meder'sche Haus mit dem schönen, gerade lesbaren Spruch in der Tafel: Wer Gott vertraut hat wohl gebaut und dabei die schöne Madonna.


Hauptstraße 160: Das Schumann'sche Quartier 1829 und dann...


Hauptstraße 151: Robert Schumann, Eichendorf, Keller, alles Jura-Studenten, die wegen Thibaut nach Heidelberg kamen und hier dann ihre wahre Profession erspürten.


Hauptstraße 146: Wieder wunderbare japanische Schriftzeichen, darüber ganz klein Achim von Arnim ("Achim von Arnim, - ach einmal im Arm ihn!") stöhnten damals die Heidelberger Mädchen, denn er soll noch schöner als George Clooney gewesen sein, er sammelte alte Lieder mit dem anzüglichen Titel Des Knaben Wunderhorn, z.B. sowas, Sie kennen es: Lirum, larum Löffelstiel alte Weiber essen viel, junge müssen fasten. s'Brot liegt im Kasten, s'Messer liegt daneben, ei welch ein lustig Leben! Lirum, larum Löffelstiel wer nichts lernt, der kann nicht viel. Reiche Leute essen Speck, arme Leute essen Dreck. Lirum, larum Leier, die Butter, die ist teuer.


Hauptstraße 146: Noch ein Dichter, Lenau, wunderbares Anti-Stress-Gedicht "Drei Zigeuner" schrieb er hier... (gehe zu meiner Gedicht-Seite, dort unter "Lebenskunst und Philosophie", suche: Drei Zigeuner).


Hauptstraße 146: Lenau


Hauptstraße 137: Madonna (endlich mal eine friedliche Madonna, die anderen sind ja alles Kampfmadonnen, die den Protestanten in Grund und Boden bohren.


Hauptstraße 130: der Bischof von Mainz am alten Lokal Mainzer Rad, jetzt Dr. Flotte.


Und hier unser Freund und Straßenkünstler Herr Böhm.


Hauptstraße 126: Das Mitteltor, an dem Gebäude der Badischen Bank, stand immerhin bis 1827 hier und von da ab Richtung Bismarckplatz war alles nur lockere, gartenartige Bebauung, hier hörte die enge mittelalterliche Stadt auf.


Hauptstraße 117: Die Kümmelspalterei, wohl ehemals ein lustiger Gaststättenname.


Hauptstraße 97: Chelius heilte 1835 Chopins Finger, worauf Chopin hier in den Räumen des Arztes (schönes Haus für einen Doc) ein Konzert gab. Chopin spielte die Regentropfen-Prelüde, ein sanftes Stück mit dem Gefühl von Dauerregen, paßt gut zur Zeit und Chopin hat ja auch auf Mallorca genügend Regen erlebt (George Sand: Ein Winter auf Mallorca).


Hauptstraße 84: Henriette Feuerbach - Wie schön, endlich mal eine Tafel nur für Mutter-Sorge!


Hauptstraße 78


Der Rechtsgelehrte Prof. Mohl wohnte hier in der Hauptstraße 78. Er fand (Zitat aus dem Buch "Folg ich meinem Genius") Heidelberg "luxuriös, raffiniert und teilweise verdorben", er fand hier eine "freiere und feinere Geselligkeit und Lebenssitte, eigentlich weit über die natürlichen Verhältnisse und Bedürfnisse hinaus gesteigert.... " Naja. Müssen wir heute nach suchen.


Hauptstraße 52: Wilhelm Salomon-Calvi
Calvi erinnert an die schlimme braue Zeit, wo sehr viele jüdische Professoren vertrieben wurden in schlimmste Schicksale, hier aber hatte einer Glück gehabt und eine neue Stelle in Ankara gefunden, deswegen wohl wagte man auch seine Gedenktafel aufzuhängen!


Hauptstraße 52 - Hier dann wieder prächtige Väter, der Herr von Venningen in seinem Haus zum Riesen, mit dem jüdischen Mitbürger, der rechtzeitig zu fliehen gewagt hatte und nachdem er das Thermalbad erschlossen hatte (Radium-Solquelle) wurde er in Ankara zum Obersten Stadt-Wasser-Meister ernannt und gestaltete die gesamte Wasserversorgung dort. Auf der gleichen Etage hat früher Kirchhoff die Spektralanalyse erforscht. Dazu kann aber jeder bei Wikipeda selber nachlesen oder hier:
http://www.raumfahrer.net/astronomie/...


Hauptstraße 52: Kirchhoff entdeckte 1859 die Weltraum-Analyse durch die Spektralfarben/Spektralanalyse zusammen mit Bunsen, dessen beeindruckendes Denkmal gegenüber steht. Dieses Haus war damals Universitätsgebäude und Chemisches Institut. Übrigens sind die Figuren neben Bunsen die verschleierten und gefesselten Naturgewalten, über die zu herrschen sich die Physik und Chemie aufschwang.


Hauptstraße 52 in ganzer Pracht


Hauptstraße 4 - Kekule, ein Chemiker, dess Verdienst es war, die Atom-Bindungen erkannt zu haben. Schön der in Wikipeda beschriebene Beruf seines Vaters: Kriegsrat und Rosenzüchter. Das waren doch noch Tätigkeiten...
Und hier lernen wir ein neues Wort: Das Ouroboros-Symbol ist ein in vielen Kulturen verbreitetes archaisches Motiv einer sich in den Schwanz beißenden Schlange. Es ist ein Symbol für die Unendlichkeit, der ewigen Wiederkehr und der Vereinigung von Gegensätzen. Kekule kam im Traum die alchemistische Symbolik dieser Schlange für die Formel des Benzolringes und erkannte die Bindungen der einzelnen Kohlenstoffatome hier in Heidelberg. Bravo!


Hauptstraße 1: Diesem Haus gegenüber ist das Speyerer Tor abgebildet, hier schloß sich die Stadt abends endgültig zu, bis es dann zur Erweiterung Ende des 19. Jhdts. kam (Bausteinlegung außerhalb der Altstadt zum Neuklinikum in Bergheim).


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