August 2025

Ausgerechnet Zürich!

Meinen Sie Zürich zum Beispiel
sei eine tiefere Stadt,
wo man Wunder und Weihen
immer als Inhalt hat?


Meinen Sie, aus Habana,
weiß und hibiskusrot,
bräche ein ewiges Manna
für Ihre Wüstennot?

 

Bahnhofstraßen und Rueen,
Boulevards, Lidos, Laan –
selbst auf den Fifth Avenueen
fällt Sie die Leere an –


ach, vergeblich das Fahren!
Spät erst erfahren Sie sich:
bleiben und Stille bewahren
das sich umgrenzende Ich.

Gottfried Benn (1886–1956)

„Reisen“ nannte Benn dieses Gedicht und Reisen haben wir als Thema für den August-Ferien-Rundbrief genommen.

Liebe Patientinnen und Patienten,

Wir verreisen diesen Sommer vom 18. August bis 05. September. In dieser Zeit vertritt uns liebenswerterweise Frau Dr. Wang (praxis-wang.de) und die Herren Dres. Castor (info@praxis-castor.de). Somit steht das Thema Reisen auch im Mittelpunkt unseres August-Rundbriefs. Schauen Sie rein: Meine zehn absoluten „No-Go-Urlaubsziele“ habe ich hier als ganz persönliche Wertung (dj) mal festgehalten. Wir wünschen Ihnen eine gute Reisezeit und kommen Sie gesund zurück.

Mit herzlichen Grüßen
Verena Jung, Christoph Jung, Dieter Jung und das gesamte Praxisteam

Autogenes Training-dr-jung-heidelberg

Autogenes Training

Wir machen seit über 40 Jahren diesen Kurs in Entspannungstherapie mit dem Ziel auf natürlichen Wege Ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, Ihre Abwehr zu erhöhen und Ihre Lebensfreude zu mehren. Sie lernen Entspannen und Loslassen, um sich wieder auf Wesentliches zu konzentrieren.

Wir führen Sie ein in die Kunst der meditativen Versenkung. Dieses wird gemeinsam in einer Gruppe gelernt, die sich einmal jede Woche für eine Stunde trifft, für 8 Abende, im Herbst und Winter in der Praxis, im Frühling und Sommer im Schlossgarten im Freien. Der nächste Kurs beginnt am Dienstag den 23. Sept 2025 um 18.30 Uhr in der Praxis.

Bitte vorher kurz zu uns kommen zum Anmelden!

Zum August

„Da müssen Sie hin, unbedingt!“ – Die schrecklichsten Urlaube passierten immer, wenn ich auf obige Worte gehört habe. Hier meine Negativ-Top-10 der Reisedestinationen

1. Cinque Terre: Dauerregen, überbevölkerte Gassen zum Wasser runter – und schlechteste Pizza ever.

2. Eisenbahn Schweiz: Schönste Strecke einspurig über die Alpen – langweiligste Gäste: Die uns gegenüberliegende Amerikanerin auf dieser luxuriösen Sonderfahrt legte sich über zwei Sitze und setzte sich eine schwarze Augenklappe auf, weil sie keine Lust hatte, die Schweiz zu sehen!

3. Das schönste Dorf Frankreichs, nahe Heidelberg: Rippenweiher, schlimmste französische Küche, egal wo wir hin gingen. Man wurde in abendliche tiefe Keller geführt, wo es flachgeklopfte Schuhsohlen als Rumpsteak gab.

Wo noch? Wir erinnern uns mal ein wenig:

4. Mare Nostrum Insel XY – 2000 Gäste-Kasten plus es gibt jeden Abend All-You-Can-Eat-Buffet. Ein krankes Kind, das am nächsten Tag aus dem Schlaf nicht mehr aufwacht und der Hotelarzt, der auch nur sagte, in meine Praxis fahren, sonst weiß ich auch nichts… (zum Glück, sagte das Kind dann im Taxi. Hey, was macht ihr denn mit mir?)

5. Dann Mare Nostrum zum zweiten: ein Tourist am Strand, der wegen seines nicht getragenen Hörgeräts wohl von vorbei galoppierenden Kamelen umgeritten bewusstlos ins Zimmer getragen wurde. Der Arzt kam. Gute Miene, guter Anzug, Schlipps. Er klappte seine Arzt Tasche auf rechts 20 Schlafmittel, links 20 Schmerzmittel, nichts Weiteres und er sagte Transport in die Hauptstadt sei zu gefährlich. Entweder er lebt morgen noch oder nicht (mit Ersterem hatte er recht)

6. Mare Nostrum drei, dies weiß ich sogar noch den Namen der Stadt auf Mallorca: Magaluf. Alle Lokale voller betrunkener Engländer. Das konnte man noch aushalten, aber das Zimmer so voll mit Mücken, dass ich ab 23:00 Uhr angefangen habe, sie einzeln an die Wand zu klatschen und da die meisten vorher gestochen hatten, gab es immer ein großer Blutfleck – was das kosten würde, das Zimmer neu zu lackieren. Wir zitterten, aber am nächsten Tag war das gesamte Zimmer wieder weiß gestrichen.

7. Da bleibt einem nur noch das Glück eines fetten Reisegewinns, dass mir mal folgendermaßen geschildert wurde: „Allerherzlichsten Glückwunsch!! Sie haben den Hauptpreis gewonnen, eine Traumreise!!! Bitte unten angeklebt an diesem Bogen finden Sie die dazugehörige Schlaftablette!

8. Eine Kindheitserinnerung, ein Hotel in Österreich, unsere Mutter mit vier Kindern und Vater musste zu Hause arbeiten. Wir kriegen irgendeine picklige Krankheit. Vielleicht waren es Windpocken, und die Wirtin sagte, wir müssen sofort das Hotel verlassen, und wir wurden in die städtische Notunterkunft umquartiert. Mein Vater konnte uns aber nicht abholen, weil dienstlich beschäftigt. Seitdem ist unsere Familie nie wieder nach Österreich gereist.

9. Mare Nostrum aber vor 60 Jahren: mit dem Auto noch runter gefahren mit zwei Kindern und völlig überrascht von der unglaublichen Hitze (nachts 35°) alles verbuchbar unter „so ist es dort“ aber dann muss man beim Schwimmen im Wasser morgens sich immer die Toilettenpapierschlangen von der Schulter ziehen, weil die Abwässer des Hotels in die einzige Meeresbucht gingen.

10. Dieses Haus an der Schwarzwaldhochstraße ist eine wunderbare Lokal-Posse in 5 Akten:

Akt I: Die glücklichen Erben strahlen.
Akt II: Auflage der Gemeinde, das Haus mit Doppelglasfenstern zu sanieren.
Akt III: Den Erben fehlt das Geld und sie beschließen die Rückeroberung des Hauses durch die Natur. Es steht drei Jahre leer.
Akt IV: Die Gemeinde sammelt weitere drei Jahre lang verzweifelt Geld, damit das hässliche touristenabschreckende Haus abgerissen werden kann.
Akt V: Der NABU entdeckt eine seltene Fledermausart im Haus und es darf nicht mehr abgerissen werden. Mittlerweile haben wir neun Jahre nach dem Erbfall. (Heidelberg lässt grüßen, Baueinstellung des Hauses hinter dem Vater Rhein im Schlossgarten.)


Merke: ob Norden Süden, Osten, Westen: zu Hause ist es doch am besten!

Aber Nachsatz: auf der Fahrt durch Südfrankreich mit dem Auto fanden wir in der Stadt Pau spät nachts kein Hotel mehr alles war wie tot, leer, dunkel, ausgebucht: wir fuhren weiter und plötzlich tat sich der Himmel auf. Es war genau wie, wenn man von der Wüste sich Las Vegas nähert. Plötzlich ein blauer Himmel plötzlich Tausende von Lichtern plötzlich lebendige Musik, Straßen voller Leute und das alles um 2:30 Uhr morgens. Wir kamen an, (absolut durch Zufall und völlig überraschend) im Lourdes, der Wallfahrtstadt, und sofort fanden wir ein Hotel. Eine gute Pizza und fröhliche Menschen und wir profitierten völlig überraschend vom Segen der katholischen Kirche!

Den zum Gedicht gehörigen Brunnen fand ich in meiner Reha-Klinik auf der Bühler Höhe, bei seinem Plätschern erinnerte ich mich an den Rilke-Text:

Borghese

Zwei Becken, eins das andre übersteigend
aus einem alten runden Marmorrand,
und aus dem oberen Wasser leis sich neigend
zum Wasser, welches unten wartend stand,

dem leise redenden entgegenschweigend
und heimlich, gleichsam in der hohlen Hand,
ihm Himmel hinter Grün und Dunkel zeigend
wie einen unbekannten Gegenstand;

sich selber ruhig in der schönen Schale
verbreitend ohne Heimweh, Kreis aus Kreis,
nur manchmal träumerisch und tropfenweis
sich niederlassend an den Moosbehängen
zum letzten Spiegel, der sein Becken leis
von unten lächeln macht mit Übergängen.

Rainer Maria Rilke (1875–1926)

Unser Urlaubsrätsel –
jetzt haben Sie ja Denk-Zeit!

Wer war es? Es geht um zwei Herren mit sehr bekannten Namen. Beide Herren haben großartige technische Erfindungen gemacht und sind in tiefer Armut gescheitert, der erste allein im billigen Hotelzimmer, der zweite bei einer Wirtshausschlägerei. Beide haben sich um die sicher lukrativen Patente nicht gekümmert, haben zum Wohle aller Menschen ihre Denkkraft eingesetzt. Der erste hat einen Namen, bei dem Sie etwas zurückschrecken (z.Zt.) da die nach ihm benannten Fahrzeuge einem südafrikanischen Nerd gehören. der zweite hat das noch heute am meisten genutzte Fahrzeug erfunden, wovon es mehr gibt als Autos auf der Welt.

So jetzt sind Sie dran. Erraten? Dem zweiten Herrn hat ein Vulkanausbruch in Südasien (Tambora-Eruption mit Vulkanaschegürtel um die Erde = das Jahr ohne Sommer 1816) die Idee gegeben zu seiner Erfindung, da die Pferde starben am nassen verschimmelten Hafer und die Kutschen leer standen: er sägte die Kutschen längsweise durch, klappte die Deichsel als Lenker nach hinten und ließ sie auf zwei Rädern weiterlaufen… und aus seiner Erfindung (Draisine) wurde mit kleinen Verbesserungen das Fahrrad.

Der erste hat schon vor hundert Jahren vorhergesagt, dass es einmal eine drahtlose Energie und Informationsübertragung von jedem zu jedem Menschen geben wird und eine Rockgruppe hat seine Erfindung im Namen: Die „AC/DC“. AC ist eine Abkürzung für Alternating Current. DC steht für Direct Current. Der erste Herr erfand den AC. Vorher gab es nur Gleichstrom (DC-Strom), dabei fließt die elektrische Ladung nur in eine Richtung. Im Wechselstrom (AC-Strom) ändert sie periodisch und in stetiger Wiederholung ihre Richtung und es geht weniger Energie bei der Leitung verloren. Wechselstrom ist Steckdose, Gleichstrom ist Batterie. Aber mit Gleichstrom fahren immer noch alle Bahnen in Benelux!

Jetzt haben Sie es gefunden, hier die Bilder der Herren:

Der im erstem Rätsel Gesuchte war der geniale Erfinder Herr Tesla, ein Kroate, ein intelligenter Querkopf, der in die USA auswanderte und lebenslang nie eine Wohnung bezog, sondern immer in Hotels lebte; der zweite Gesuchte war ein Erfinder von gleicher Genialität: Herr von Drais.

Erstmals war es durch eine Maschine oder besser Gerät möglich, dass der Mensch sich schneller als von der Natur vorgegeben bewegte. (bislang nur zu Fuß oder im Schiff oder Pferderücken als Mobilitätsfaktor, jetzt wurde erstmals die Strecke Mannheim – Schwetzingen viermal schneller als die Pferdekutsche zurückgelegt:

Nur dank Muskelkraft plus Maschine!

Jetzt wissen Sie es!

Karl Drais, geboren am 29. April 1785 in Karlsruhe, war zunächst Forstbeamter in badischen Diensten, schlug dann eine Erfinderlaufbahn ein. Er gehört in die Reihe der großen Mannheimer Erfinder, unter anderem erfand er die erste Schreibmaschine mit Tastatur. Seine bedeutendste Erfindung war jedoch die zweirädrige Laufmaschine, die Basisinnovation, aus der das Fahrrad entstand.

Nach einem Mordanschlag zog er sich 1839–1845 nach Waldkatzenbach im Odenwald zurück. 1849 legte er seinen Adelstitel ab. Er starb in bescheidenen Verhältnissen am 10. Dezember 1851 in Karlsruhe

Highdelberg

FÜRCHTERLICHE BALLADE IN DREI SCHAUDERHAFTEN ABTEILUNGEN

I
Der Saal erglänzt im hellsten Kerzenstrahle,
und lustiger Gesang ertönt aus jeder Kahle.
Die Tänzer fliegen auf der Freude Schwingen,
doch ein Herz klopft voll Kummer und voll Bingen.
Es ist das Herz des Fräulein Leonore,
des Fräuleins mit dem rabenschwarzen Lockenhoore.
Leonore sah man mit dem Ritter Kunzen
Schon etliche Galopps zusammen tunzen.
Das sah auch Ritter Veit, und Eifersucht
Ward gleich in seiner wilden Brust entfucht.
Zu Kunzen ging er hin und sagt ihm grimmig:
„Gleich gehst du mit mir, oder Gott verdimm mich!“

II
Der Garten glänzt im hellsten Mondenstrahle,
und aus den Zweigen tönt das Lied der Philomale.
Der Ritter Veit zieht seine Klinge nackigt
und steht voll Mordgier in dem dunklen Dackigt.
Der Ritter Kunz naht jetzt und spricht: „Was soll ich?“ –
Da sagt sein Feind: „Dein Schwert zieh oder deinen Dollich!“
Da sagt ihm Ritter Kunz: „Du willst mir trumpfen? –
Ich spotte dein! Auf, lass uns blutig kumpfen!“
Schon fechten sie in wild entbranntem Trotzen,
dass durch die Nacht die scharfen Schwerter blotzen.
Und ehe fünf Minuten noch verstrichen,
da lagen beide jämmerlich durchstichen.

III
Kaum hörte man im Saal Geklirr der Klingen,
so deckte Leichenblässe alle Wingen.
Schnell stürzten alle nach der dunklen Grotte,
und sieht bald, was sich da ereignet hotte.
Leonore ruft: „Weh mir, ich komm zu späte!
Sie liegen beide tot in ihrem roten Bläte.“
So ruft die Jungfrau tugendreich und edel
und nimmt aus ihren Haaren eine spitze Nedel.
Blickt in den Mond mit Schaudern und mit Grausen
und – stößt die Nadel tief in ihren Bausen.
Und alles sieht mit Angst und mit Entsetzen
der Jungfrau rotes Blut hoch aufwärts spretzen.
Schon sinkt sie hin, die so viel Anmut hatte,
und auf zwei Leichen lieget jetzt die dratte.

Moral:
Aus wilder Eifersucht entstehet immer
Not, Drangsal, Trübsal, Pein und großer Jimmer.
Was das Geschick auch Böses mag verhängen:
Man tut nie gut, sich selbsten umzubrängen.

Verfasser unbekannt
 

Medizyn

Über das Johannis den Täufer und das Johanniskraut

Das grausige Kopfabbild und die schöne Pflanze – ja sie gehören zusammen! Diese Pflanze ist das meistverschriebene pflanzliche Antidepressivum. Beim Verordnen heißt es LAIF 900® „1×1 am Morgen: vertreibt es alle Sorgen!“ Ich habe mich sehr gefreut sie genau am Johannistag (24.6.25) im Wald zu finden, fast wie Goethe:

Ich ging im Walde
so für mich hin,
und nichts zu suchen,
das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
ein Blümchen stehn,
wie Sterne leuchtend,
wie Äuglein schön.

Ich wollt es brechen,
da sagt es fein:
Soll ich zum Welken
gebrochen sein?

Da frug ich mein Phone
und es sagte aus:
Arznei bin ich schon
und „Kopf ab!“ – o graus!

Denn heute ist Johannistag,
ich taufte Jesus jordan-wässrig.
Nach Salomones Tanze lag
mein Kopf vor ihr: grässlich!

Doch freut‘s den Mediziner dann,
wenn segensreich er‘s anwenden kann.
Lateinisch heiß ich Hypericum
und bin ein Antidepressivum.

Frei nach:
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

Johannes der Täufer

Der Tod Johannes des Täufers wird sowohl in den Evangelien als auch in den Jüdischen Altertümern des Flavius Josephus überliefert. Während Lukas nur knapp von seiner Inhaftierung (Lk 3,20) und Enthauptung (Lk 9,7–9) berichtet, schildern Markus und Matthäus das Geschehen deutlich ausführlicher. Markus (Mk 6,14–29) beschreibt, wie Herodes Johannes festnehmen ließ, da dieser seine Ehe mit Herodias – der Frau seines Bruders – öffentlich kritisierte. Besonders Herodias wird von Markus als treibende Kraft hinter der Hinrichtung dargestellt. Weil Herodes Johannes als „gerechten und heiligen Mann“ (Mk 6,20) schätzte, musste Herodias ihre Tochter vorschicken. Diese tanzte vor Herodes, worauf er ihr einen Wunsch gewährte – auf Geheiß der Mutter forderte sie den Kopf des Täufers. Herodes, an sein Versprechen gebunden, ließ Johannes widerwillig enthaupten. (Mt 14,9).

Gibt es einen Tik-Tok-Kater?

Definitiv!
Eine innere Leere. Man hat die Tür der Seele aufgemacht, aber es kam nichts rein. Oder anders: Alles, was reinkam, war trivial. Die fünfhundertste lustige Katze, der dreihundertste Löwe, der ein Zebra reißt, das nächste Luxus-Auto. Hinterher bleibt jedoch nichts übrig. Es ist die Täuschung des intensiven Augenblicks, das Triviale, die Wiederholung des immer Gleichen. Einer meiner Lieblingsphilosophen, Alfred North Whitehead, sagt: Trivialität ist böse. Nicht neutral, sondern wirklich böse. Weil man damit kostbare Lebenszeit verschwendet., sagt der Professor für Philosophie und Jesuit Godehard Brüntrup.

English

The British writer, poet, and jazz aficionado Philip Larkin (1922–1985) is our featured birthday honouree for the month of August. To mark the occasion, we present one of his many remarkable works:

The Mower


The mower stalled, twice; kneeling, I found
A hedgehog jammed up against the blades,
Killed. It had been in the long grass.

I had seen it before, and even fed it, once.
Now I had mauled its unobtrusive world
Unmendably. Burial was no help:

Next morning I got up and it did not.
The first day after a death, the new absence
Is always the same; we should be careful
Of each other, we should be kind
While there is still time.

Post Scriptum

Unsere August-Gedicht kommt von Gottfried Benn:

August – schwälende Tage,
alte Beschwörung, Bann,
die Götter halten die Waage
eine zögernde Stunde an.

Noch einmal die goldenen Herden,
der Himmel, das Licht, der Flor,
was brütet das alte Werden
unter den sterbenden Flügeln vor?

Noch einmal das Ersehnte,
den Rausch, der Rosen Du –
der Sommer stand und lehnte
und sah den Schwalben zu,

noch einmal ein Vermuten,
wo längst Gewißheit wacht:
Die Schwalben streifen die Fluten
und trinken Fahrt und Nacht

Gottfried Benn (1886-1956)

Erst als ich das Gedicht vom Autor selbst hörte, merkte ich meinen Hörfehler:
es heißt Aster, nicht August! Aber ich finde auch Meine Interpretation passt gut. Doch hören Sie, wenn Sie wollen, den Autor hier mal selbst.

You-Tube-Video

Und ganz zum Schluss

Charles M. Schulz lässt Lucy Charlie Brown die entscheidende Lebens- und Urlaubsfrage stellen:

Das Leben, Charlie Brown, ist wie ein Liegestuhl auf einem Kreuzfahrtschiff. Manche Menschen stellen ihren Stuhl so auf, dass sie nach hinten schauen – sie wollen sehen, was hinter ihnen liegt. Andere richten ihn nach vorn – sie möchten wissen, was vor ihnen liegt. Auf dem Kreuzfahrtschiff des Lebens, Charlie Brown, in welche Richtung zeigt dein Liegestuhl?“

Charlie Brown antwortet auf seine eigene, ganz typische Weise:
Ich habe es noch nie geschafft, einen aufzuklappen.“

Schwebende Zukunft
Habt ihr einen Kummer in der Brust
Anfang August,
Seht euch einmal bewußt
An, was wir als Kinder übersahn.

Da schickt der Löwenzahn
Seinen Samen fort in die Luft.
Der ist so leicht wie Duft
Und sinnreich rund umgeben
Von Faserstrahlen, zart wie Spinneweben.

Und er reist hoch über euer Dach,

Von Winden, schon vom Hauch gepustet.
Wenn einer von euch hustet,
Wirkt das auf ihn wie Krach,
Und er entweicht. Luftglücklich leicht.

Wird sich sanft wo in Erde betten.
Und im Nächstjahr stehn
Dort die fetten, goldigen Rosetten,
Kuhblumen, die wir als Kind übersehn.
Zartheit und Freimut lenken
Wieder später deren Samen Fahrt.
Flöge doch unser aller Zukunftsdenken
So frei aus und so zart.

Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)

Il pleure dans mon cœur Comme il pleut sur la ville; Quelle est cette langueur Qui pénètre mon cœur?